Rezension Climate Change Theatre Action Juni 2019

Klimawandel – `Climate Change Theatre Action` an der GBS

Ausgerechnet am Abend des bis dahin heißesten Tages 2019, am Mittwoch den 26. Juni, fand um 19:30 Uhr in der Aula der Gutenbergschule ein außergewöhnlicher Theaterabend statt. Die vier kurzen Theaterstücke in englischer Sprache beschäftigten sich mit den Auswirkungen des Klimawandels. Verfasst wurden diese zum einen von der neuseeländischen Autorin Elspeth Tilley und zum anderen von der kanadischen Aktivistin und Schriftstellerin Chantal Bilodeau. Thematisiert wurden die verschiedenen Aspekte der Folgen der globalen Erderwärmung, wie Wetter-, Versorgungs- und Fluchtprobleme.

Die Stücke entstanden infolge eines weltweiten Aufrufs an internationale Autoren, sich in kurzen Szenen des Themas „Klimawandel“ anzunehmen und die so entstandenen „short plays“ weltweit im Rahmen der internationalen „Climate Theatre Action“ nachspielen zu lassen, die jeweils zeitlich mit den UN-Klimakonferenzen zusammenfallen. Elspeth Tilley und Chantal Bilodeau überließen ihre Stücke der Theater-AG der Gutenbergschule, um Mitstreiter in der Sensibilisierung für die Problematik und für ein wacheres Bewusstsein um die Gefahren des Klimawandels zu erreichen.

Die Schüler, die aus unterschiedlichen Klassen und einer Deutsch-Intensivklasse  bunt zusammengewürfelt waren, konnten ihrem Publikum eine professionelle Aufführung darbieten, die sowohl nachdenklich stimmte, als auch unterhaltsam war.

Im ersten Stück, „Waiting for Go“ 2016 von E. Tilley geschrieben, stehen zwei komisch- schräge Straßenbauarbeiter auf der Bühne, die die Welt von ihren diversen Abhängigkeiten (vom Auto, Plastik und Selbstoptimierungswahn) befreien möchten. Es überzeugten nicht nur die Ironie und intelligenten Dialoge des Stücks, sondern auch die  Darstellerinnen Stella Chilla und Naomi Lässig durch die Interpretation ihrer Rollen und ihre kleinen komischen Tanzeinlagen.

Das zweite Stück, „Flotsam“ (Treibgut) , ein ebenso aktuelles Theaterstück von E. Tilley,  behandelt die Bedrohung der Inselstaaten im Pazifik, deren Lebensraum durch das Schmelzen der Polkappen und den damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels zuerst von den Auswirkungen betroffen war und ist. In dem Stück konfrontiert eine rebellische, klarsichtige Tochter (Darstellerin Milena Sadynov) ihre Mutter (Eline van Gool), eine Richterin, mit ihrer privaten und beruflichen Hilflosigkeit angesichts dieser Auswirkungen.

Das dritte kurze Stück von E. Tilley, „The Penguins“, wurde ebenfalls 2015 schon weltweit an Theatern von Shanghai bis Paris aufgeführt und behandelt das weltweite Artensterben, das auf menschliche Unvernunft zurückzuführen ist. Hier  wird das beschämend  intelligente Verhalten der Pinguine (Lea Chen, Lucie Luckow und Bethel Solomon) konterkariert durch das scheinbar unsinnige Gebaren zweier Forscher (Jannik Däschner und Sophie Metzner).

Das letzte Stück der Vorstellung, „Homo Sapiens“ von Chantal Bilodeau  appelliert, nicht zuletzt durch die Darstellerinnen Sarah Carillo Ambrosius und  Sofia Carillo Ambrosius, überzeugend an die Vernunft der Zuschauer, die aussterbende Menschheit, sich von liebgewordenen  (Konsum-) Gewohnheiten zu verabschieden – so lange noch Zeit ist.

Der Erfolg dieser Aufführungen ermunterte die Theater-AG dazu, sich auch an der nächsten Aktion der „Climate Change Theatre Action 2019“ zu beteiligen, die parallel zur UN-Klimakonferenz (COP25) im Herbst 2019 in Santiago de Chile stattfinden wird.

Wir danken für die Unterstützung in der Vorbereitung und Durchführung von unserem Theater-Projekt ganz besonders:

Frau Peter (Kostüme), Herrn Kobler (Requisite), Julian Rosenthal  (Ton- und Licht-Technik), Lilli Geyer (Photos),

Für die Theater-AG

Heike Scherf und Dagmar Gündisch

 

 

 

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